Seit es große Online-Händler wie Amazon gibt, klagt der Einzelhandel über einen starken Verkaufsrückgang. Die Frage aller Fragen: Warum soll ich einen oftmals stressigen und nervenaufreibenden Shopping-Bummel, dem Einkauf per Mausklick vorziehen? Schließlich gibt es doch auch alles online.
Das es wortwörtlich alles im Web gibt, zeigt eine kurze Eingabe bei Google. Neben der „Million Dollar Homepage“, auf welcher User Pixel der Website für ihre Zwecke erwerben können, vertreiben private Händler auch skurille Dinge, wie beispielsweise DDR-Siegel und gebrauchte Damenunterwäsche. Der Gipfel der Absurdität wird hingegen auf Girlfriendhire erreicht. Hier können sich einsame Herzen, eine reine facebook-Freundin kaufen.
Existenzängste?
Wie sich Unternehmer am Besten gegen die Online-Vertreter wehren? Sie werden selbst zu welchen und versuchen die Erfolgskonzepte der Großen nachzuahmen. Um sein Unternehmen auf den Onlinebetrieb umzustellen, müssen die frisch gebackenen Shop-Inhaber einige Umstellungen in Kauf nehmen. Allen voran bei der Umschichtung von Offline- zu Onlineprozessen. Wie schule ich meine Mitarbeiter für den Logistikbereich? Kann ich sie überhaupt weiter beschäftigen? Und welche Aufgaben müssen nicht mehr durchgeführt werden? Viele, branchenabhängige Fragen.
Die Logistik
Für die Onlinelogistik ist es von großer Bedeutung, dass sämtliche Prozesse mit einer Software erledigt werden können. Beliebter ist allerdings der ,,Versand von Hand“, bei welchem eine ganze Prozesskette erstellt werden muss. Diese lautet wie folgt:
Prozesse vor einer Bestellung:
-> Prozess 1:
Rechnungsmuster erstellen
-> Prozess 2:
Lieferscheinmuster erstellen
(Bestellung geht ein)
-> Prozess 3:
Rechnung erstellen
-> Prozess 4:
Lieferschein erstellen
-> Prozess 5:
Paket ausliefern/ausliefern lassen
Die Prozesse 3 und 4 können dabei zu einem Fließprozess verbunden werden. Diese Form der Zusammenführung zweier Prozesse, bezeichnet man auch als Wertstromdesign: Die Prozesse werden dabei vereinheitlicht und lassen sich so zur Effizienzsteigerung des Unternehmens heranziehen.
Sonderfälle
In besonderen Fällen kann es vorkommen, das bestimmte Entscheidungen im Prozessbereich, aufgrund der falschen Managementmethoden, nur unter erschwerten Bedingungen getroffen werden können. Wer seinen Shop nicht auf vagen Vermutungen aufbauen möchte, dem sei nahegelegt, sich mit der Lean Six Sigma-Software zu befassen. Diese errechnet auf Basis von Wahrscheinlichkeiten, welche Prozesse zu welchen Ergebnissen führen können und orientiert sich dabei strikt an der zu erreichenden Zielgruppe.
Doch vielleicht ist es auch gar nicht nötig, den Schritt ins Internet zu gehen. So stellt sich Bernd Nonnemacher, ostfriesischer Provinzhändler, gegen den schleichenden Onlinewahn. Die Werte die er verkörpert seien nicht mit einem 24-Stunden-Service aufzuwiegen, sondern sie appellieren an den Menschen vor Ort. Einfache menschliche Werte, wie Nähe, Freundlichkeit und Verfügbarkeit. Eine Maschine könnte sie niemals vermitteln.